Prof. Dr. Michaela Mahlberg ist Professorin für Digital Humanities und Humboldt-Professorin an der Friedrich-Alexander University Erlangen-Nürnberg sowie Ehrenprofessorin an der  University of Birmingham, UK. Eine zentrale Frage ihrer Forschung bezieht sich darauf, wie Sprache den Menschen die Welt erklärt. Michaela Mahlberg nutzt computergestützte, quantitativ-linguistische Methoden, um in riesigen Textkorpora Muster zu idenfizieren, die besonders auch Einblicke in die soziale Funktion von Sprache ermöglichen. Bekannt wurde sie für ihre Arbeit zum Werk Charles Dickens‘ an der Schnittstelle zwischen Korpuslinguistik und Literaturwissenschaft. Mit ihrer Forschung möchte Michaela Mahlberg auch gesellschaftsrelevante Veränderungen voranbringen. Ein Beispiel dafür ist ein transdisziplinäre Pilotprojekt zur Wasserkrise, in dem es darum geht, welche unterschiedlichen Bedeutungen die Gesellschaft dem Begriff Wasser zuschreibt. In einem anderen Projekt beschäftigt die Forscherin sich mit kreativem Schreiben, und damit wie Erzählungen sowohl bekannte Muster als auch neue Ideen zum Ausdruck bringen. Im Zeitalter der KI ist hier die Frage nach Kreativität von besonderer Bedeutung.

Erzählungen helfen uns, die Welt, in der wir leben zu verstehen, zu gestalten und zu verändern. Diese Welt ist zunehmend digital und mit KI-generierten Erzählungen werden die Grenzen zwischen Fiktion und Realität immer durchlässiger. Das muss nicht zwingend negativ sein. Sprache ist eines der wichtigsten Handwerkzeuge im Zeitalter von KI. Wir sollten die Möglichkeiten der neuen Kreativität nutzen, um die Geschichte unserer Zukunft zu schreiben.