Inmitten der von Leerstand geplagten Neuburger Innenstadt steht die Markthalle. In den 1980er Jahren erbaut, aber nur wenig genutzt, wurde sie zum Sinnbild für den Leerstand. Im Sommer 2023 änderte sich das: Der junge Neuburger Kulturverein, Brückenkollektiv e. V., verwandelte die Markthalle in die Kunsthalle und erschuf damit einen Ort, an dem von August bis Oktober rund 50 Kunst- und Kulturevents stattfanden.
Mit insgesamt 30 Künstlerinnen und Künstlern präsentierte das Brückenkollektiv in der neugeschaffene Kunsthalle Ausstellungen in den Bereichen Malerei, Fotografie, Illustration und Grafik, Pop-, Folk- und Elektro-Konzerte, Theater, Poesie, Kurzfilm- und Quizabende, Workshops und ein offenes Atelier sowie ein integriertes Freizeitprogramm, das Kinder und Jugendliche in die neu geschaffene Kunsthalle zog und ihnen damit den Kontakt mit verschiedensten künstlerischen Genres ermöglichte.
Eine dauerhafte Antwort auf die Leerstandsproblematik und auf das Verschwinden örtlicher Subkultur zu geben, Kreativorte zu initiieren und Stadtteile in Neuburg neu zu beleben, hat sich das Brückenkollektiv mit seinen 50 Mitgliedern zur Aufgabe gemacht. Wie aus der wenig genutzten Markthalle eine Kunsthalle wurde, ist das perfekte Beispiel dafür, wie Kultur- und Kreativwirtschaft eine Innenstadt bereichern kann.
Bei diesem einen neugedachten Ort in der Innenstadt soll es nicht bleiben. Geplant sind in 2024 ein Kurzfilmsommerkino in einem alten Altstadtgarten und weitere Konzerte. Außerdem entwickelt das Kollektiv eine Klang-Kunstinstallation für den städtisch organisierten Kulturabend Wort-Klang-Bild.
Die Kunsthalle Neuburg hat 2024 den Staatspreis für bayerische Kreativorte gewonnen.